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Clubtour #2

Samstag, 4. Juni 2022, 19 Uhr & 20 Uhr & 21 Uhr

Theater

Start: jeweils in der Zukunft

Auf der Tour besucht ihr drei verschiedene Clubs. Im Club gibt es Theater. Auf der Clubtour #2 könnt ihr folgende Stücke sehen: „Auf nimmer Wiedersehen.“, „BODY – signature of (y)our life“, „Club Time?!“. Auf dem Weg zwischen den Clubs erlebt ihr feinsten Techno von Cath Boo, Tøsche und Kainat.
(DIEDA-Booking).

Preise: 15,00 € | 10,00 € | 7,50 €

Tickets sind an der Tageskasse im Festivalzentrum erhältlich:
LOKOMOV // Klub Solitaer e. V. | Augustusburger Str. 102

Länge: 2 Stunden

Hinweis zur Barrierearmut: Bei der Clubtour #2 besteht die Möglichkeit eines Transportes zwischen den einzelnen Spielorten um 19 Uhr und 21 Uhr. Da es nur fünf Sitz- und zwei Rollstuhlfahrendenplätze gibt, bitte Anmeldung über Frauke Wetzel.


Auf nimmer Wiedersehen.

Auf nimmer Wiedersehen.“ ist Teil der Clubtour #2. Das Stück kann nur zusammen mit der gesamten Clubtour #2 angeschaut werden.

Wann sind wir im Licht? Und wie viel Schatten ist so mächtig, dass wir ihm nicht mehr widerstehen können? Warum erlischt der letzte Funke Hoffnung? Was macht andererseits, dass wir bleiben? Warum ist Selbsttötung ein Teil unserer Gesellschaft und doch spricht niemand darüber?

Werden wir in den Tod gezogen oder gedrängt? Wann ist der Unterschied? Wer macht so was? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Wunsch, tot zu sein und dem Wunsch, nicht mehr zu leben?

So viele nicht enden wollende Fragen. Wir werden sie mit Sicherheit niemals alle beantworten können. Aber versuchen werden wir es.

Rauchschwaden in Sepia
Auf nimmer Wiedersehen I © carmen jung

Mitwirkende:

Spiel/Idee:carmen jung
künstlerische Begleitung:Manuela Hain und Marlis Dittbrenner, Caroline Galvis
Bühnenbild:Georg Fischer und carmen jung

Ort: Zukunft

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Es sterben in Deutschland mehr Menschen an Suizid (Selbsttötung) als an Verkehrsunfällen. Weltweit übersteigt die Zahl der Suizidopfer die Zahl der Toten durch Mord, Kriege, Unfälle und Aids zusammengenommen.

„Was ist das in der Tat für eine Gesellschaft, wo man die tiefste Einsamkeit im Schoß von mehreren Millionen findet; wo man von einem unbezwingbaren Verlangen, sich selbst zu töten, überwältigt werden kann, ohne dass irgend einer uns errät?“ Das schrieb Karl Marx 1846 in „Peuchet: Vom Selbstmord“. Und doch ist der Suizid an sich viel älter und altert doch nicht.

Der Umgang damit verändert sich. Nur eine Frage nicht: Warum wird über ein so allgegenwärtiges Geschehen geschwiegen oder es gar verleugnet? Vielleicht der Vorwurf des Suizidenten, denn „…wenn der Selbstmord irgend einen anklagt, sind es vor allem die Leute, die zurückbleiben, weil in dieser Masse nicht einer verdient, dass man für ihn leben blieb“ (Karl Marx ebd.).

Der Mensch ist in der Lage, über sich selbst nachzudenken. Somit ist er das einzige Wesen, das sich das Leben selbst nehmen kann. In „Also sprach Zarathustra“ verstand Friedrich Nietzsche den Suizid als „den freien Tod, der nicht heranschleicht, sondern kommt, weil ich es will“. Das verschafft vielen Menschen Trost, denn es ist für sie eine Lösung.

Und was macht, dass wir bleiben können, wenn andere gehen? Der Schriftsteller Albert Camus bezeichnet in „Der Mythos des Sisyphos“ den Suizid als Grundfrage der Philosophie: Das menschliche Dasein, sagt er, sei an sich sinnwidrig. Daher sei es das Wichtigste zu wissen, warum wir in diesem Dasein verbleiben.

Und was geht in jenen vor, deren innere Not unerträglich wird? Der Drang, sich selbst zu töten, hängt mit tiefgreifenden seelischen Notlagen zusammen. Todessehnsucht ist ein Zeichen vieler seelischer Erkrankungen. Das muss ernst genommen werden. Die Tabuisierung, das Nicht-Darüber-Sprechen, muss beendet werden.

Kurzbiographien

Manuela Hain und Marlis Dittbrenner nennen sich zusammen „HainManmaR Puppentheater“ und bespielen seit 2015 ihre eigens gebauten Bühnen und Figuren. Sie setzen dabei bekannte und unbekannte Kinderbücher in Szene. Zuletzt konnten wir „Ophelias Schattentheater“ im Komplex in Chemnitz sehen.

Caroline Galvis ist freie Theatermacherin und Performerin. Als Teil der europäischen Theatergruppe „Rule of Three“ zeigte sie im April 2022 einen ersten Arbeitsstand der neuen Produktion „Back Home“. Damit nahm sie an der LAB Residenz am English Theatre Berlin teil. Caroline Galvis lebt in Berlin und Chemnitz.

Georg Fischer ist in Chemnitz geboren und aufgewachsen. Georg Fischer setzt sich mit den unterschiedlichsten (Bau-)Materialien auseinander. Dabei bedient er sich gerne dessen, was eh schon vorhanden ist.

Seit 2019 baut und gestaltet er mit dem „Katerbarkollektiv“ die Bar des jährlich stattfindenden Kunstfestivals „Begehungen“.

carmen jung ist nach dem Figurentheater-Studium in Stuttgart an der HMDK nach Chemnitz gezogen. Hier ist sie als freischaffende (meist darstellende) Künstlerin am Start. Daneben ist sie viel mit ihrer Zwillingsschwester zu sehen. Zusammen sind sie als jung&jung unterwegs.


BODY – signature of (y)our life

“BODY – signature of (y)our life” ist Teil der Clubtour #2. Das Stück kann nur zusammen mit der gesamten Clubtour #2 angeschaut werden.

“BODY – signature of (y)our life” ist Englisch und bedeutet “Körper – Zeichnung (d)eines Lebens”. „Stell dir vor, du hättest eine Nacht Zeit, um den Sternen die Geschichte deines Körpers zu erzählen. Was käme zur Sprache?“

Für „BODY – signature of (y)our life” (“Körper – Zeichnung (d)eines Lebens”) arbeiten Teresa Stelzer und Emilijus Miliauskas das erste Mal zusammen. Sie suchen Wege, wie man mit dem eigenen Körper sprechen kann. Sie wählen verschiedene Ansätze, um Erinnerungen freizulegen. Sie untersuchen ihre körperlichen Ähnlichkeiten und Unterschiede, um eine eigene tänzerisch-gestalterische Sprache zu finden. Dabei stoßen sie auf immer mehr Einzelheiten und bringen den Körper zum Sprechen.

BODY Grafik © Teresa Stelzer & Verena Russell

Mitwirkende:

Konzept / Tanz:Teresa Stelzer
Choreografie:Emilijus Miliauskas
Kostüm: Nicky Hempel
Musik:Kevin Morris

Ort: Weltecho Kino

mehr Infos über die Künstler:innen:

Teresa Stelzer — Website

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BODY – signature of (y)our life

Stell dir vor, du hättest eine Nacht Zeit, um den Sternen die Geschichte deines Körpers zu erzählen. Was käme zur Sprache?

Wären es äußerliche Merkmale? – Die Narbe am Kinn, geblieben vom Unfall mit dem Roller.

Wären es Fähigkeiten, die du (v)erlernt hast? – Sitzen. Laufen. 30 Liegestütze in Bestzeit.

Wären es Beigaben anderer Körper? – Der Schwung der Nase, ganz der Vater. Die Geste des Mahnens, abgeschaut von der Großmutter.

Wären es Phänomene, die sich ab und an in dir Bahn brechen? – Lampenfieber, das wie Ameisen den Rücken empor krabbelt.

Wären es innere Bilder, die mit deiner äußeren Form nicht übereinstimmen? – Der Kopf als riesiger Ball, von weißen Blitzen durchzuckt, wenn die Migräne ihn heimsucht.

Wären es Zustände, die du dir herbeisehnst? – Der Wunsch mit anderen Körpern zu verschmelzen.

Und wenn die Sterne dich nun besser kennen, die Nacht vorübergeht, und sie vom Himmel fallen:  Wer dürfte sie aufsammeln? Sich etwas davon nehmen? Und was würdest du tun, wenn dir ein unbekannter Stern in den Schoß fiele?

Für „BODY – signature of (y)our life” arbeiten Teresa Stelzer und Emilijus Miliauskas das erste Mal zusammen. Sie suchen Wege, wie man mit dem eigenen Körper sprechen kann. Sie wählen verschiedene Ansätze, um im Körper gespeicherte Erinnerungen freizulegen. Sie untersuchen ihre körperlichen Ähnlichkeiten und Unterschiede, um eine eigene tänzerisch-gestalterische Sprache zu finden. Dabei stoßen sie auf immer mehr Einzelheiten, die zur Körpergeschichte eines Menschen gehören können. Sie fragen sich: Ist ein tieferes Verständnis für einander möglich, wenn viele dieser Körpergeschichten gesammelt und erfahrbar wären.

Kurzbiografien

Teresa Stelzer studierte Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung an der Technischen Universität Chemnitz. Sie entschied sich, die Dinge fortan künstlerisch zu betrachten. So entstand ihre Kunstfigur „Fräulein panTo.c“. Sie sucht das individuelle Zusammenspiel mit dem Publikum. Das passiert durch „Walkacts“ und Performances, in denen sie kaum Sprache benutzt. In verschiedenen Workshop-Formaten bietet Teresa Stelzer gern die Möglichkeit, sich körperlich und künstlerisch auszuprobieren.

Emilijus Miliauskas ist Tänzer und Choreograf. Er wurde in Vilnius/ Litauen geboren. Dort begann er mit elf Jahren das Studium des klassischen und zeitgenössischen Tanzes an der Nationalen M. K. Čiurlionis Kunstschule. Nach einer Ausbildung an der Heinz-Bosl-Stiftung in München tanzte er beim Leipziger Ballett und beim Linzer Tanztheater. Seit 2011 ist er Mitglied des Chemnitzer Balletts. Als Choreograf schuf er zahlreiche Tanzstücke für das Chemnitzer Ballett und verschiedene freischaffende Künstler:innen.


Club Time?!

Club Time?!“ ist Teil der Clubtour #2. Das Stück kann nur zusammen mit der gesamten Clubtour #2 angeschaut werden.

Der Club – ein Ort, an dem Menschen tanzen.
Aber was ist mit den Menschen, die in Clubs arbeiten? Was haben sie zu erzählen? Wie ist es ihnen während Corona ergangen? Haben sie die Clubs auch vermisst? Was denkt die Chefin über ihre Gäste? Was denkt das Sicherheitspersonal über die Person of Color? Und was denkt – andersherum – die nicht-weiße Person über das Sicherheitspersonal? Gibt es eine klare Rangordnung?

Sie haben die einmalige Chance, mehr über das Innenleben dieser Tanzorte zu erfahren. Sie laufen selbstständig durch den Club. An selbstgewählten Orten hören Sie die verschiedenen Geschichten und Meinungen. Witziges, Trauriges oder Nachdenkliches. All das in einem Club, wie wir ihn sonst nicht erleben: nahezu verlassen, wie nach einer langen Nacht.

Doch dann …

Achtung: Für diese Aufführung empfehlen wir ein Smartphone mit QR-Code-Funktion. Falls Sie dafür Hilfe benötigen, sprechen Sie uns gerne an. Bitte bringen Sie Kopfhörer mit.

Aufnahme der Theaterdecke in Schachbrettmuster
Decke Theater © Lena Schulze

Mitwirkende:

Regie: Alica Weirauch
alles sonst: Fritz Theater

Ort: Transit

mehr Infos über die Künstler:innen:

Fritz Theater — Website | Facebook | Instagram

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Am Eingang steht Sicherheitspersonal mit einem QR-Code auf der Brust. Die Zuschauer:innen haben Kopfhörer auf. Sie können mit Hilfe ihrer Handys oder bereitgestellter Geräte den Code lesen.

Das Gerät startet eine Tonaufnahme. Gleich zu Beginn sind kurze Geschichten und Gedanken des Einlasspersonals zu hören. Im Gegensatz dazu spricht eine Person of Color. Diese nicht-weiße Person hat Probleme, in den Club reinzukommen. Man lernt die verschiedenen Sichtweisen kennen.

Dann betreten die Besucher:innen den Club. Die Musik wird lauter. Man sieht die Bar. Auch dort gibt es einen Code, diesmal auf einem Glas. Beim Hören gleitet der Blick durch den Raum. Auf der Tanzfläche befinden sich 3-4 Tanzende in Corona-gemäßen Sicherheitsquadraten.

Die Zuschauer:innen erleben die Stimmung in einem Club kurz vor Ende des Abends. Die Gäste können sich frei durch den Raum bewegen. Sie können den fast leeren Club für sich erforschen. An verschiedenen Stellen finden sich QR-Codes, die sie mit dem Handy lesen können. Die dadurch zu hörenden Tonaufnahmen beinhalten Gedanken und Lebensgeschichten verschiedener Menschen: Garderobenpersonal, Musikmanagerinnen, Clubbetreiber etc.

Sie hören, was ein Club so braucht, um Gäste zu empfangen. Im Gegensatz dazu sehen sie einen fast leeren Club mit trägen, teilnahmslosen Gestalten.

Dann geht plötzlich die Musik aus den Club-Boxen laut an. Die Lichter werden bunt. Menschen stürmen rein. Es wird getanzt. Alles ist wie früher. Oder vielleicht doch nicht?

Kurzbiografie:

Alica Weirauch wurde in Duisburg geboren. Sie studierte an der „Schauspielschule Charlottenburg“ in Berlin. Danach erhielt sie ein Stipendium für die „w.i.w. Akademie“ unter der Leitung von Tom Stromberg und Peter Zadek. Es folgten Produktionen und feste Anstellungen am Theater „Die Färbe“ sowie der „Deutschen Bühne Ungarn“. Seit 2013 gehört sie zum Leitungsteam des „Fritz Theaters“ in Chemnitz.

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